WPU-Medien + Schulreporterin Lilly

Corona-Logbuch: Eintrag 1

 Übertriebenes Corona-Logbuch

Liebes Tagebuch…

Heute ist ein Tag wie jeder andere auch. Er ist unspannend und unkreativ. Man steht auf und geht eigentlich gleich wieder ins Bett könnte man denken. 5 Minuten vor dem ersten Meeting klingelt mein Wecker, ich steh auf setze mich ein Meter weiter an meinen Schreibtisch, klappe meine Computer auf und gehe auf den ersten Link der mir vor den Augen erscheint. Mit viel Hoffnung ist es vielleicht auch der richtige. Ich gebe also meinen Namen ein und trete der Konferenz bei. Dann kam das Übliche frage Symbol ob ich mich selber hören kann und die Frage ist ob ich das auch wirklich möchte. Wie immer zwei Minuten zu spät, fragt der Lehrer jede einzelne Person ob er da ist und ihn hören kann. Kurze Zeit später ist der Chat voll mit Nachrichten über, ,,Ich kann nicht reden!´´ oder ,,mein Mikro geht nicht.´´ und jedem ist klar, dass sie einfach keine Lust haben irgendwas zu machen. In der Konferenz wo die Lehrer versuchen uns irgendetwas bei zu bringen von dem was wir noch nicht hatten, kommt von irgendwo her eine übertrieben laute Stimme, die den Leuten, die Kopfhörer auf haben einen Gehörschaden verpasst hat hervor. Auf einmal wird jeder Aktiv und denkt er würde etwas sinnvolles zum Meeting beitragen, indem er sagt:,, Du bist viel zu laut, könntest du das Mikro leiser stellen.´´ oder sowas wie ,,Alta Junge stell ma dein Mikro leisa.´´ Ganz egal Hauptsache der Lehrer sieht das aufblitzende rede Symbol an der oberen Leiste. Die Fragen des Lehrers beantworten dennoch immer die gleichen Leute, Tag für Tag. Das schlimmste sind die Breakoutrooms, wenn das Wort fällt, dann geht’s auf Whatsapp aber so richtig los. Erst zehn dann zwanzig, dann ist man zwei Sekunden abgelenkt, guckt wieder aufs Handy und plötzlich hat man 1035 Neue Nachrichten und man fragt sich ob und wie das sein kann. In den Breakoutromms, läuft es eigentlich immer gleich ab. Die Hälfte der Leute die dort drinnen sind können sich eigentlich nicht mal gegenseitig ausstehen, tun aber so als ob sie die besten BFFs sind nur bis der eine am Ende Vorträgt. Mit Erfolg! Die erste Frage die sich in den Räumen gestellt wird, ist was wir den überhaupt machen müssen, obwohl der Lehrer 10 Sekunden davor noch gefragt hat ob jeder die Aufgabe verstanden hat und ungefähr zwei Leute geantwortet haben mit ,,Ja´´. Also wird in der Klassengruppe fleißig gefragt und irgendwann zwischen den ,,keine Ahnung hast du nicht zugehört.´´ Kommt eine Sinnvolle Antwort. Wenn man das geklärt hat ist die Zeit eigentlich schon fast um. Zwei Minuten höchstens sind noch übrig. In dieser Zeit ist dort eine Hektik das glaubt man nicht. Trotz dem, das am Ende eigentlich nichts brauchbares her raus gekommen ist, läuft die Präsentation immer gut, denn es gibt immer eine Person die allen anderen den ,,Arsch´´ rettet. Dazu kommt noch das der Lehrer jede fünf Minuten sagt das wir mal unseren Status setzen sollen ob wir ihn hören können. Naja die meisten Daumen nach oben stehen da, weil die erst gar nicht zurückgesetzt wurden vom letzten mal. Aber das wird dann einfach als Ja gesetzt. Kritisch wird’s dann erst wenn man den Lehrer wirklich nicht hört und dein Status mit einem Daumen hoch versehen ist. Dann bist du dran. Der Lehrer hält dann erstmal eine Rede und vergisst das der Mitschüler ihn ja gar nicht hören kann. Doch es gibt immer einen so liebevollen Mitschüler der natürlich alles für ihn in der Klassengruppe mitschreibt. Im Chat, wird fleißig rum diskutiert das der eine nichts mehr hören kann und der andere sein Mikro nicht anmachen kann, aus irgendwelchen mysteriösen Gründen. Sie sollen also nochmal raus und wieder rein kommen. Komischer weise findet keiner der Leute zurück ins Meeting. Man könnte denken das sie einfach keine Lust mehr hatten, aber NEIN, wie jeder weiß hatten sie ja ,,Technische Probleme“. Auf Whatsapp ist die nächste Diskussion aus gebrochen. Der Unterricht wurde nämlich schon eine Minute überzogen und für manche ist das wohl eine sehr große Sache, wieso weiß auch keiner. Auf dem Wochenplan, den wir jeden Sontag so zuverlässig geschickt bekommen steht immer eine genaue Uhrzeit und irgendwie denkt jeder das das Meeting genau um Punkt abbricht. Also ist die Überraschung jedes Mal Groß, wenn es nicht so ist. Jeder Fiebert also auf den: ,,und als letztes noch eine kleine Info, fürs nächste mal.´´ Satz hin, denn man weiß, es kann sich nur noch um Minuten handeln. Und da ist es, das Ende ist in Sicht, der Lehrer beendet seinen Satz mit Tschüss, doch Bevor er ihn zu Ende sprechen kann hat sich die Hälfte der Mitschüler schon Verabschiedet. Jetzt sitzt man also in dem leisen Zimmer und starrt auf den Computer der weit geöffnet vor einem steht. Dann fällt es einem wieder ein, es ist noch nicht zu Ende was kommt jetzt, also gucke ich auf den Wochenplan, worauf steht: ,, Mathe Meeting.´´  Mist total vergessen! Ich gehe schneller als ich denken kann in dieses Meeting rein und erwische gerade noch so den Lehrer der meinen Namen aufgerufen hat und antworte mit: ,, Anwesend. ´´ . So als hätte ich schon länger teilgenommen.  Sobald der Lehrer alle Namen aufgerufen hat und 13 von 25 Leuten anwesend sind, fragt sich natürlich jeder was mit den restlichen 12 Mitschülern ist. Jeder versucht also hektisch die anderen zu erreichen. Zur Überraschung sind zwei Minuten später 10 weitere Leute im Meeting, die alle die gleiche Ausrede haben wie, ich hatte Internet Probleme oder bei mir wurde das Meeting nicht angezeigt. Der Rest des Meetings läuft genauso wie beim erste Meeting ab, bei denen Funktioniert das nicht, bei dem das nicht und die üblichen Diskussionen halt. Das dritte Meeting bringt einem bisschen Hoffnung, oder doch nicht? Es ist genauso wie die anderen. Dann ist es fertig. Es ist still, man hat eigentlich keine Ahnung was man machen soll, doch man weiß man hat noch einiges zu tun. Also schreibe ich mir eine alt bekannte TO DO Liste.

  • Punkt eins: Mathe- Seite 125, Nr. 1 a-f,2a b d,3a,5g,7a-b und 8 a-f
  • Punkt zwei: Deutsch- Geschichte schreiben, 5 Seiten
  • Punkt drei: Englisch- Buch lesen und eine Analyse schreiben
  • Punkt vier: Mir einen Milchshake machen und mich in die Sonne setzten

Ich bin also überraschenderweise  Motiviert diese Liste abzuarbeiten. Also fange ich an und hole mein Mathe Buch raus, schlage die Seite 125 auf schaue mir die erste Aufgabe an und denke mir: ,, Shit zu schwer, das kann ich ja auch später machen, vielleicht ist Deutsch besser?´´ Also schlage ich das Mathebuch zu und hohle einen Block und einen Stift raus. Ich sitze also jetzt vor einem lehren Blatt Papier und starre darauf. Nichts gar nichts, wie als wäre mein Kopf lehr. Ich beschließe also, dann doch als erstes Punkt drei zu machen, und zwar Englisch. Doch da scheitert es schon am ersten Satz. Mir bleibt also nichts anderes übrig als den Punkt vier vor zu ziehen, denn das ist anscheinend das einzigste, was ich ohne Probleme tun kann. Mit schlechtem Gewissen betrete ich also die Küche um mir den belohnten Milchshake zu machen auf den ich seid Punkt eins Hinfiebere. Um meine Schuldgefühle hinter Mathe Englisch und Deutsch zu lindern, befahl ich mir in einer Stunde aufjeden Fall mit diesen Aufgaben anzufangen. Nach dem ich mich auf die Terrasse gesetzt habe verflog die Zeit komischer Weise wie der Wind würde man so sagen. Erst eins, dann zwei Stunden gingen vor rüber. Nach zwei Stunden gucke ich auf die Uhr und merke das ich ja eigentlich längst mit meiner TO DO Liste weiter machen wollte. Es ist 15:06 Uhr und bei einer Ungeraden Zahl ist es ja beschissen anzufangen, also bin ich ja sozusagen gezwungen noch etwas zu warten. 16:00 Uhr ist bestimmt auch in Ordnung. Es vergingen 54 Minuten, dann klingelte mein aus Mitleid  gegen über Mathe gestellter Wecke, der mich daran erinnern sollte endlich mit dem Aufgaben anzufangen. Ich schleife mich also zurück in mein Zimmer, wo das Mathebuch seit 3 Stunden regungslos auf meinem Bett liegt und auf mich wartet. Ich komme mir in dem Moment so vor, als wäre ich in einem Horror Film und mein Mathebuch würde mich gleich auffressen, wenn ich näher komme. Doch so war es nicht. Ich kam näher und es passiert nichts. Langsam setzte ich mich also zurück auf meinen (in übrigen exzelenten) Schreibtischstuhl. Ich entscheide mich also dafür mit dem Englisch Buch anzufangen, was ich lesen soll. Nach dem ich das dritte Kapitel angefangen habe und die Übersetzter App meines Handys zum 63ten mal geschlossen habe, fange ich an die aufgegebene Analyse zu schreiben. Hört sich einfacher an als es in Wirklichkeit ist. Besonders wenn man eine Englisch Kenntnis wie eine 5 Jährige hat. Ich würde es im Nachhinein als Hindernislauf durch Matsch beschreiben, denn es hat mir Wort Wörtlich meine letzten Nerven geraubt. Als ich den letzten Satz zu Ende geschrieben habe und ihn mindestens 10 Mal lesen musste um glauben zu können, dass ich es Endlich geschafft habe, bin ich auf den Entschluss gekommen das Projekt TO DO Liste für heute erstmal ruhen zu lassen. Ich speichere also alles sorgfältig ab und gehe dann auf Computer herunterfahren. Mittlerweile ist es 20 Uhr, ich kann es nicht fassen wie schnell die Zeit vergeht wenn ich etwas Produktives tue. Zur Belohnung des Tages dachte ich mir, ich mache mir einen schönen Salat. Das Endergebnis war dann eher doch nicht so schön wie erwartet, dennoch war er sehr lecker. Am Ende des Tages habe ich mir gedacht, so um den Tag ausklingen zu lassen wie manch einer so sagen würde, schalte ich den Fernseher ein und gehe auf meinen Netflix Kanal und stöbere ein bisschen rum bis ich das richtige gefunden habe, was ich gucken möchte. Zu meinem Glück habe ich mindestens 12 Sachen gleichzeitig angefangen und kann mir da durch die viele Arbeit etwas Passendes zu finden einfacher machen. Mehr als 30 Minuten hab ich dennoch nicht durchgehalten. Bei der 32ten Minute schlief ich so fest das ich nix mehr vom Leben mitbekam. Bei voller Zimmerbeleuchtung und Fernseh Lautstärke schlief ich wie eine Schildkröte im Winterschlaf. Damit war das wohl ein Produktiver und gelungener Tag.

 Auf einen wundervollen nächsten Tag.

Übertriebenes Tagebuch Teil 2

Kapitel 2/ Teil 1

Liebes Tagebuch…

Ein weiterer Tag beginnt. Er ist wieder nicht spannend, dazu kommt noch das heute Montag ist und meine Motivation beim Sonntag hängen geblieben ist.  Ich fühle mich schlapper als sonst. Zum Glück ist mein erstes Meeting erst um 10 Uhr. Das rettet mir meinen Schlafrhythmus etwas. Naja wenn ich ehrlich bin habe ich überhaupt keinen Schlafrhythmus mehr, der ist nämlich seit Wochen total am Arsch. Wenn man mich fragt wieso ich nicht einfach früher ins Bett gehe:,, Haha, Keine Ahnung ich suche seit Wochen eine Antwort darauf.´´ Eigentlich mache ich gar nichts Besonderes, ich sitze den ganzen Tag im Bett und gucke abwechseln Tik Tok und Netflix, wobei ich sagen muss, dass ich gefühlt schon alles auf Netflix durch geguckt habe und jetzt keine mehr Ahnung habe was ich noch gucken soll. Deswegen habe ich mich entschieden alte Kinderserien die ich früher immer geguckt habe erneut anzuschauen. Die meiste Zeit in der ich die Serien gucke bin ich eigentlich nicht mal anwesend sondern auf Tik Tok unterwegs, dass wären dessen läuft. Seit neustem sind in Staffeln nur noch 10 Folgen erhalten. Ich frage mich, was man sich dabei gedacht hat. Diese 10 Folgen habe ich innerhalb von zwei Tagen durchgeschaut, ich meine, was habe ich denen den getan, dass die Leute mir das antun.  Dann muss man auch noch ein Jahr oder sogar mehr als ein Jahr auf die Fortsetzung warten, wo ebenfalls nur zehn Folgen vorhanden sind. (die ich dann auch in zwei Tagen durchgeschaut habe.) Das Leben ist schon nicht fair. Ich stehe also wie gewohnt nachdem mein fünfter Wecker geklingelt hat auf und setzte mich einen Meter weiter an meinen Schreibtisch.  Klappe wie immer meinen Computer auf und gehe auf irgendeinen Link. Einige Zeit später, nachdem da immer noch steht. ,, Warten sie bis der Horst das Meeting beginnt.´´ Entscheide ich mich mal auf Teams nachzuschauen. Sofort nachdem ich die App geöffnet habe springt mir das Biologie Meeting ins Auge. Ich muss wohl verpeilt haben, das wir Bio immer auf Teams haben. Der Lehrer hat zum Glück noch nicht angefangen. Komischerweise wird die Anwesenheitslist nicht kontrolliert, denn wie jeder immer so schön sagt. ,, Teams spukt selber eine Anwesenheitsliste aus.´´ Die Hälfte der Leute haben das Meeting nach 30 Minuten schon verlassen, denn es werden nur die Arbeitsblätter besprochen, die die meisten eh nicht gemacht haben. Ich höre wie immer ja so zuverlässig dem Meeting zu, weil ich ja auch ganz bestimmt meine Aufgaben so super erledigt habe, wie immer. Naja ich hoffe ja immer, dass sie wenn ich sie brauche fertig sind und dass sie sich irgendwie selbst erledigen. Doch das wird nie etwas. Ich gebe sie aber immer zuverlässig nach dem Meeting ab, nachdem ich mir einen Screenshot von den geteilten Lösungen gemacht habe.  Ich habe mich also entschieden während ich ´´zuhöre´´ meine Fingernägel zu lackieren, das habe ich eine halbe Ewigkeit schon nicht mehr gemacht. Ok, das hat auch einen Grund. Ich bin das letzte mal völlig ausgerastet und habe die Nagelackflasche an die Wand geschmissen. Ich dachte das wäre nicht so schlimm aber sagen wir es so, die Wand war danach nicht mehr weiß. Da wo dieser Kunstvolle Pfleg ist, hängen jetzt so kleine Spiegel die ich nebeneinander geklebt habe. Wenn ich mich da drinnen angucken möchte, sehe ich aus wie das Schleimmonster bei Hotel Transsilvanien wie nach dem es den Berg runtergefallen ist, aber egal, wenn man sich nicht gerade anguckt geht der Spiegel einigermaßen klar. Ich habe noch eine kleine Lichterkette, die ich illegal im Internet gekauft habe um den Spiegel geklebt, das gibt dem ganzen doch den letzten kick. Ich hole also meinen Schuhkarton mit all meinen Nagelaken raus und suche mir die richtige Farbe aus, die auf meine Stimmung passt. Ich habe mich für einen Braunton entschieden, der betont so schön meine blauen Augen. Als Unterlage hole ich mir extra ein Tempotaschentuch. Dieses mal versuche ich nicht auszurasten, wenn es nicht gut wird, sondern es einfach wieder weg zu machen und neu zu machen.  Ich fange also mit der linken Seite an und lackiere sie mit der ersten Schicht. Diesmal wollte ich richtig Professionell wirken und drei Schichten machen. Was das bringen soll keine Ahnung. Nach dem sie getrocknet  ist  oder ich dachte das sie getrocknet sei, fing es wieder an. Aus irgendeinem Grund bin ich mit einem Nagel an meiner Hose hängen geblieben und hat den Nagellack ruiniert. Na toll ich dachte diesmal habe ich es. Ich fühle, wie meine Aggressionen in mir Hochkommen. Ich will einfach nur schreien. Ich versuche durch zu Atmen doch da Packt es mich, ich kann es nicht mehr halten…